Der IKZ hat in seinem Artikel „Das Thema Luftfilter in Iserlohn nach vorne bringen“, erschienen am 05.08.2021 (Quelle, abgerufen am 11.08.2021), erstmalig die Initiative Luftfilter am MGI erwähnt.
In der Einleitung beschriebt der Artikel das Entstehen der Initiative und den Stand der Petition (zu dem Zeitpunkt 209 Unterschriften mit 169 Personen aus Iserlohn). Frau Schmidt, die Pflegschaftsvorsitzende am MGI, erläutert die Motivation der Initiative und die Gründe, aus denen es nötig war, sie zu gründen. Dann wird es interessant: die gesamte andere Hälfte des Artikels handelt von der Schulverwaltung in Iserlohn.
Über weite Teile spricht Herr Kolbe, der Leiter der Schulverwaltung. Er erzählt zunächst von einem Probebetrieb von 2 mobilen Luftfiltern an den Realschulen in Iserlohn und in Letmathe. Ein Probebetrieb? Nehmen die Schulen etwa an einer wissenschaftlichen Studie teil? Seine Antwort: „Sie (die Luftfilter) können uns letztendlich nur sagen, ob das als angenehm empfunden wird oder nicht.“ Hätte ein Blick ins Datenblatt der Filteranlage nicht ausgereicht (dort ist die Lautstärke in dB angegeben)? Nun, vielleicht hat der Probebetrieb noch Erkenntnisse über die Filterung der Keime in der Luft gebracht. Die Antwort im Artikel ist ernüchternd, denn offenbar bestehen keine Messmöglichkeiten, um die Keimbelastung mit und ohne eingeschalteter Filterung zu testen. Also doch alles nur eine Hörprobe?
Weiter sagt Herr Kolbe, dass eine technische Einschätzung der Uni Stuttgart und des VDI (Verband der deutschen Industrie)vorliegen, aus der man sich sich nun „eine Meinung bilden“ könne. Da klingt verwunderlich, denn es wird suggerierte, dass dies über dem vom UBA (Umweltbundesamt) definierte Einteilung, die aus „innenhygienischer Sicht“ für die Räume vorgenommen wird (Quelle, abgerufen am 28.07.2021), steht. Ist die Schulverwaltung kompetent genug und befugt, sich im Zweifel darüber hinweg zu setzen? Tja, diese Initiative würde dies jedenfalls begrüßen, denn die Luftfilter können nachweislich die Keimbelastung signifikant reduzieren, auch wenn die Fenster der Unterrichtsräume geschlossen bleiben.
Und dann ist da noch das Förderprogramm, von dem ich bereits im letzten Beitrag berichtet habe. Zum einen sagt Herrn Kolbe, dass der Weg zu den finanziellen Mitteln noch lang ist, denn noch muss der Zugang und die Verwendung der Mittel auf kommunaler Ebene festgelegt werden. Zum anderen warnt Herr Kolbe vor der Illusion, dass die Luftfilter die einzige Antwort auf saubere Luft in den Unterrichtsräumen sind. Das schlägt in die gleiche Kerbe, wie die Einteilung des UBA in Kategorien, bei der die meisten Räume ohne Luftfilter auskommen werden müssten.
Trotzdem ist festzustellen, dass das Thema in der kommunalen Politik angekommen ist. Und das ist gut so! Die Initiative Luftfilter am MGI wird hier weiter bohren und nicht locker lassen, bis wir unser Ziel, alle Unterrichtsräume mit Luftfilteranlagen auszustatten, erreicht ist!
Dragan Isaković-Kutz